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Labern vs. Schwätzen Fo. 125

Blog labern

 

 

 

Meine lieben Leser und Hörer*innen,

 

 

 

jetzt kommen wir mal zu einem echten Generationen-Sprung-Dings. Und zwar zum Thema dem „Labern“ vs. dem „Schwätzen“.

 

 

 

Nun, in meiner Generation der Jugend gab es tatsächlich so was, wie den sog. „Schwätzer.“ Das waren Menschen, die darüber erzählt haben, was sie demnächst alles Großartiges tun und erleben werden. Aber dies nur aus einem Grund:

 

Weil sie sich vor allen anderen und unter allen Umständen wichtig machen wollten. Man sollte Ihnen Aufmerksamkeit und Respekt zollen.  

 

Da wurde oft maß – und bisweilen auch schamlos übertrieben und überzogen – wie gesagt, immer mit dem Ziel, von anderen Wertschätzung und Beachtung zu bekommen/erhaschen. Und das war dann tatsächlich auch so.

 

Bis zu einem gewissen Punkt. Denn nach einiger Zeit bekam man ja zweifelsohne mit, dass diese Menschen von dem, was sie ankündigten, wenig bzw. gar nichts umsetzten. Und damit nur noch ein mildes Lächeln bei anderen auslösten, wenn sie dann wieder erneut davon anfingen, wie ihre nächsten „großen Pläne“ aussahen.  

 

 

 

Tatsächlich sind diese einigen, wenigen Schwätzer im Gesamtumfeld meines Dunstkreises nunmehr fast ausgestorben. Und zwar auch deshalb, weil es mittlerweile leicht überprüfbar ist, was andere Menschen wirklich tun und was nicht. Stichwort: Social media. Du sagst was und postest nix? Dann ist es auch nicht wahr – oder war es gar anders rum? Nun, fast schon wieder ein eigenes Thema.

 

 

 

Doch zurück zum Punkt Schwätzen vs. Labern. Also, mein Eindruck ist, diese o.g. Schwätzer wurden mittlerweile durch das soziale Feld der Laberer „ersetzt“.

 

Laberer (und das meine ich jetzt zunächst neutral und wertungsfrei an dieser Stelle) sind solche Menschen, die irgendwas erzählen, nur  u m  was zu erzählen. Sie tun damit auch keinem so recht weh - will man auf den ersten Stopp meinen. Und doch, ganz zu Anfang, wenn man diesen Menschen noch nicht lange kennt, kann es einen doch schon verletzen, mit einer solchen Person zu tun zu haben. Dazu gleich noch ein bisschen mehr.

 

Zunächst charakterisieren wir diesen Menschenschlag ein bisschen ein.

 

 

 

 

Also diese Menschen labern drauf los - nicht, um zu entertainen, was man einem guten Schwätzer schon fast zu Gute halten kann, also jener Gabe, mit seinen Erzählungen (bei allem was alles ansteht und gemacht wird), die Leute auch ein bisschen zu unterhalten, weil eben auch ein bisschen Münchhausen drin steckt.  

 

Nein, der Laberer quatscht einfach frisch und fromm und frei von der Leber weg. Was er tun wird und will -  ganz ohne Übertreibung. Da geht es nicht um besondere Aufmerksamkeit oder das besondere Event an sich, nein, sondern einfach nur: ich werde „das und das tun“ „in der und der Zeit“ mit „dem und dem“.

 

Tja, und?, werden sie fragen. Das klingt doch jetzt wirklich nicht besonders schlimm. Machen doch viele und ist doch ganz normal.

 

Ja, klar! Ich bin an dieser Stelle ganz meiner Zuhörerenden Meinung. Das wäre wirklich noch nicht mal schlimm, diese Menschen um sich zu haben, wenn es einen nicht doch mittelbar persönlich betreffen würde.

 

Also nur labern wäre für mich ok, wenn jemand einfach so über Dinge erzählte. Da kann man dann hin- oder weg hören, ohne störende Nebeneffekte.

 

Wenn jemand allerdings Dinge in deine Richtung erzählt, nämlich, ich werde mit dir das und das machen oder ich möchte mit dir das und das tun ... ja, dann fängt man selbstredend natürlich an, genauer hin zu hören und nimmt das im ersten Moment tatsächlich alles für ziemlich bahre Münze. Denn fühlt es sich auch nicht als Labern an. Zuerst jedenfalls. Denn Labern, rein nach Definition, bedeutet eigentlich, Überflüssiges zu erzählen. Nein, hier ist es anders, denkt man, denn der Inhalt des Erzählten ist nicht unwichtig oder gar nichtig. Denn es entsteht ja im Dialog eine Bindung vom Erzähler zum Zuhörenden. Das was gesagt wird, betrifft mich tatsächlich in meiner Person auch.

 

 

 

Unter dem Motto: Oha, du wirst also mit mir etwas tun. Das finde ich schön, denn ich bin eingeladen, in deinem Leben ein Part zu sein und teilzuhaben. Dieses und jenes mit dir zusammen durchzuführen, fände ich auch prima.

 

Toll und vielen Dank und ja, ... ich bin sehr gerne dabei.

 

 

 

Zwischenfazit bereits an dieser Stelle:

 

Diese Art von Miteinander findet auf jeden Fall nicht statt und wird es auch nimmer. Denn es handelt sich und jetzt haben Sie es bereits sicherlich auch schon auf den Lippen, um ein reines, im wahrsten Sinne des Wortes, Gelaber. Es geht nur ums sprechen - nur ums Mitteilen von tatsächlich überflüssigen Inhalten an sich, aber nicht um die dann folgende Konsequenz des Tun und Handelns. Viele werden sich jetzt an meinen Blog > Unverbindliche Verbindlichkeit < erinnert fühlen. Aber das ist etwas anders gelagert, denn da ist man tatsächlich schon konkret verabredet und wird dort kurzfristig wieder ausgeladen.

 

Hier ist es anders. Denn dieses permanente Erzählen von Dingen die passieren werden, führt unweigerlich dazu, dass der Empfänger dieser ganzen Botschaften irgendwann bemerkt, das alles, was da so an Themen ankommt, kein Hand und kein Fuß hat. Und man beizeiten leider nicht mehr unterscheiden kann, was davon jetzt eine neue Information war, die mich nun tatsächlich betrifft oder betreffen wird.

 

 

 

 

Effekt: Man hört hin und gleichzeitig irgendwie auch weg, nimmt nichts mehr für bare Münze und lächelt nur noch innerlich. Im Sinne von: Erzähl´ du mal nur – hör´ dich einfach mal selbst reden, wenn dir das Spaß macht.

 

 

 

Dieses „unspektakuläre“ Aussprechen von Dingen, im Gegensatz zum Schwätzer, führt mittelbar dazu, dass man diesen Menschen weder ernst nehmen, noch über ihn lachen kann, noch die Situation an und für sich ein Schmunzeln bei einem selbst hervorruft.

 

Nein, es ist alles noch schlimmer! Man denkt nachher nur noch: Texte mich bitte nicht zu! Erzähl´ mir kein Blödsinn, der mich irgendwie betrifft, aber dann nicht soll, weil nicht stattfindet und der absolut keine Relevanz hat in meinem Leben, obwohl du mir das dauernd suggerieren willst.

 

 

 

Fazit:

 

Ich würde mir beizeiten wünschen, dass die Leute weniger erzählen, nur u m etwas zu erzählen. Und i c h  bitte nur noch mit den Informationen bedient werde, die für mich wichtig sind, weil diese auch eintreffen werden.

 

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Es geht nicht darum zu verurteilen, Pläne zu schmieden, die auch wieder verworfen werden können. Oder mal einfach ein bisschen rumzuspinnen.  Allerdings ist permanentes sinnloses Planen und wieder über den Haufen werfen aus meiner Sicht nur eins: Anstrengend für mich und am Ende unglaubwürdig in Richtung meines Gegenübers. Die Achtung und die Seriösität beginnt zu sinken.

 

Im Grunde genommen fühlt man sich wie ein kleines Kind, welches mit einem anderen kleinen Kind im Baumhaus Pläne schmiedet. Unter dem Motto, wenn ich mal groß bin, dann werde ich ... . Nur das wir alle bereits groß sind und dieses infantile Gehabe eigentlich schon längst hinter uns gelassen haben müssten.

 

Für alles an Geschwafel denke ich mittlerweile nur noch: Sprich zu der Hand!