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Bewertung von Wertigkeiten Fo. 124

In diesem Blog geht es um die Bewertung von Wertigkeiten und Dingen des Alltags.

 

 

 

Ein interessantes Thema deshalb, weil, je länger man sich damit beschäftigt, es umso schwieriger wird, am Schluss ein echtes Fazit zu ziehen, was in dieser Welt wirklich „okay“ ist - und was eben nicht.

 

 

 

Meine Frage an Sie geehrte Zuhörer- und Leser*innen:

 

 

 

„Wie kann ich eine Sache, die von mir selbst oder anderen Individuen in dieser Welt durchgeführt wird, bewerten?“

 

Nach welchen Maßstäben genau kann ich das tun?

 

 

 

Spielt z.B. der Preis eine Rolle, was gut ist oder schlecht?

 

Oder der Nutzen einer Sache oder dem Nutzen für die Allgemeinheit oder gar nur für mich höchstpersönlich?

 

„Was ist denn so wirklich nützlich für die Welt, dass es unverzichtbar erscheint und nicht gestoppt werden sollte!?“

 

 

 

Die Diskussion kam deshalb auf, weil wir uns gefragt haben:

 

In wie weit können Dinge, die in dieser Welt präsent sind oder ausgeübt werden - für die Menschheit „richtig nützlich“ sein? Welche bringen etwas ein oder welchen Kosten vermeintlich nur, nützen wenig oder Wenigen im Allgemeinen.

 

Welche fressen lediglich Energie?

 

Welche sind auf die ein oder andere Weise nachhaltig?

 

Und wie gehe ich persönlich damit um?

 

 

 

Frage: Darf ich jemanden eigentlich „anklagen“ oder „verurteilen“ für etwas, was er tut und was in meinen Augen oder ggfs. auch in vieler Augen unnütz ist?

 

Und wie ist das eigentlich: Ist das, was ich selbst tue, jemandem nütze? Und wie denken andere über meine Tun und Handeln?

 

Wie bewerte ich eigentlich Dinge an sich? Das muss noch nicht mal mein Handeln sein. Auch einfache Objekte oder Sachen können einer Bewertung unterliegen, die von einigen wenigen oder ganz vielen bewertet werden können.

 

 

 

Spannend.

 

 

 

Machen wir es mal an ein paar Beispielen fest. Fangen wir mal mit den Sachen an sich an.

 

Bekanntestes und fast schwierigstes Beispiel einer Bewertung ist das Thema Kunst.

 

 

 

Warum ist einige Kunst so teuer? Warum ist die Kunst von so wenigen so richtig teuer?

 

Frage:

 

Ist das gerechtfertigt? Ist das wertig? Wer bestimmt das eigentlich, was ein Kunstwerk kostet? Nur das reine Angebot und Nachfrage? Der Künstler selbst? Seine Community oder sog. Experten? Die Seltenheit an sich?

 

Wären Kunstwerke von Frau van Gogh eigentlich genau so teuer, wie die Kunst vom großen Meister selbst?

 

Wenn nein - warum eigentlich nicht?

 

 

 

(pause)

 

 

 

Thema Essen:

 

 

 

Warum bezahle ich für wenig Essen im Luxus-Restaurant viel mehr Geld, als für viel Essen im normalen Restaurant? Wer bestimmt, dass hier Weniger mehr kosten muss? Und warum machen Menschen das trotzdem, diese Preise bezahlen? Des Prestiges wegen? Weil die Geschmackserlebnisse ganz neu sind oder wegen des Besonderen an sich? Oder gar, weil man sich damit abgrenzt von anderen?

 

Oder beliebtes Thema: König Fußball

 

 

 

Hier mal auf den Prüfstand gestellt: Die Sache an sich und das tun. Fussball ist ein Milliardengeschäft – zweifellos.

 

 

 

Da haben wir den analogen Fußballspieler vs. dem E-Gamer, der „nur“ Fußball zockt. Zugegebener Maßen - beide tun das vor einem ausgewählten, mitunter großen Publikum. Beide verdienen auch unter Umständen Millionen damit.

 

 

 

Unterschied:

 

 

 

Die einen, analogen, bedienen mitunter die ganze Welt mit dieser sportlichen Unterhaltung und die elektronischen people haben eher eine kleinere Zielgruppe oder besser gesagt, eine feine Community.

 

Die einen ruinieren bis 30 Ihre eigene körperliche komplette Gesundheit, denn sie müssen auch körperlich „richtig ran“ und die anderen ruinieren mitunter ihr Nervenkostüm schon in sehr junge Jahren. Ggfs. ihre Augen und ihre Hände, weil diese durch das ständige Starren auf den Bildschirm und der Bedienung der Konsole geschädigt werden? (Jeder, der mal eine Sehnenscheidenentzündung wg. Überlastung hatte, weiß, wovon ich rede). Das ist also interessanterweise bei beiden gleich. Fussball ist ein Sport, bei dem Mann viel verdienen kann, es aber bis 30 geschafft haben muss.

 

Vom Turnen, Ballett wollen wir gar nicht sprechen, aber da gibt es leider keine Millionen zu verdienen. Aber wir wollten ja bewerten. Also, der analoge Spieler und der E-Gamer.

 

 

 

Nun, wer ist wertvoller für die Gesellschaft, frage ich Sie?

 

Und wer müsste wie gerecht bezahlt werden? Was ist oder wäre fair? Und was habe ich davon, als Normalsterblicher, den das beides überhaupt nicht interessiert?

 

 

 

„Ja, gar nichts!“, werden sie sagen. Also reg´ dich doch bitteschön nicht auf, wenn andere Ihre Gesundheit dafür hergeben – für „Millionen“ im doppelten Sinne des Wortes. Stimmt auch - auf den ersten Stopp gedacht. Aber es geht mich am Ende doch etwas an!? Denn es gibt noch so etwas wie den Umweltaspekt. Dazu gleich noch mehr.

 

 

 

Jetzt provoziere ich mal mit einen weiteren, vielleicht auf den ersten Stopp abstrusen Gedanken, was nun das Thema Wertigkeit angeht:

 

 

 

Wenn Fußball spielen hoch bezahlt wird: – Warum wird eigentlich Oma Louise oder Oma Gerda fürs Stricken von Kleidungstücken keine Millionen geboten? Weder für das Tun, noch für das Endprodukt.

 

 

 

Ich lasse sie jetzt mal kurz mit dem Gedanken allein.

 

 

 

Fertig gedacht?

 

Sie schmunzeln wahrscheinlich grade oder sind maximal verwirrt, was dieser Vergleich jetzt soll? Sie meinen, das hinkt irgendwie? Oder Sie sagen: Was soll das denn jetzt?

 

 

 

Gehen wir´s mal an, warum es nicht hinkt bzw. am langen Ende dann doch wieder:

 

 

 

Was bleibt von einem Fußballspiel übrig? Richtig: Ein Ergebnis! Das war´s schon.

 

Kann ich mir davon was kaufen? Nö!

 

Kann ich das benutzen oder mich abends darin einmummeln. Nö!

 

Oma Louise dagegen hat am Ende des Tages einen Schal oder Socken hergestellt. Sachen, die jemand anziehen und nutzen kann.

 

 

 

Warum ist nun Oma Louise mit Ihrem tollem Gestrickten also nicht(!) genauso viel wert, wie ein Super-Fußballspieler?

 

Ein jeder braucht Socken, jeder mag Schals im Winter. Alles sehr praktisch. Nicht jeder braucht Fußball – warum auch?

 

Sie lachen jetzt? Aber zurecht! Denn sogar der Fußball Fan braucht einen Fan Schal.

 

Noch mal die Frage:

 

Wann und warum sollte also ´ons´ Oma Millionen fürs Stricken bekommen – genauso wie viele Fußballspieler?

 

Aber jetzt noch mal einen Schritt zurück.

 

Ein Fußballer bekommt also mitunter Millionen, aber kein Handballer oder Feldhockeyspieler - egal wie gut er ist. Es ist also alles eine Frage der Bewertung, wie wertvoll eine Sache ist. Okay?

 

Fußball ist also wertvoller, als so manch andere Sportart, aber auf jeden Fall mehr,  als Omas Gestricktes? Sind wir uns da einig?

 

„Na, klaro!“ werden sie sagen.  

 

Aber jetzt stellen sie sich mal vor, die Oma Louise hieße Vuitton mit Nachnamen.

 

 

 

Na? Merken Sie was?

 

 

 

Wie viel ist wert, den Oma Gerda von nebenan da gerade für den Enkel strickt?

 

Und wie wertvoll ist dagegen plötzlich Oma Louise Vuittons Schal?

 

 

 

Motto: Bitte, bitte Oma Vuitton! Stricke mal bitte schnell weiter! Denn mit deinen Socken, Schals und anderen Klamotten verdiene ich Millionen!

 

Und so funktioniert die Welt. Du bist so viel wert, wie ein anderer oder viele andere es bemessen.

 

 

 

 

 

Gehen wir weiter der Frage nach, was das Tun für eine Sache angeht.

 

 

 

Warum sind eigentlich Schachspieler so angesehen?

 

Und warum nicht gleichermaßen eine Pflegekraft im Krankenhaus?

 

 

 

Was haben Schachspieler geleistet, könnte man sich fragen, außer, kleine Figuren über ein Brett zu schieben? Sind das nun besonders große Philosophen oder Denker? Könnten Sie die Welt retten, mit dem was sie da tun? Helfen sie jemandem damit?

 

Ich kenne leider keinen, der das geschafft hat und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass das einer schaffen wird.

 

 

 

Weiterer Aspekt des Tun und Handelns: Außenwirkung und Umwelt.

 

 

 

Machen Schachspieler die Umwelt kaputt? Nein.

 

Macht Fußball die Welt kaputter? Joa. Alle fliegen umher. Stadien werden gebaut und Menschen sterben angeblich dabei. Ist das gut? Nein, nicht wirklich!

 

E-Gamer verbrauchen dagegen massig Strom. Aber mehr als die Flutlichtanlage im Stadion? Keine Ahnung. Aber:  

 

Was habe ich davon? Nix! Ist das nachhaltig? Nö. Was bleibt  am Ende des Tages davon übrig? Nix!

 

 

 

Eine weitere Frage könnte sein:

 

 

 

Sind Schachspieler deshalb interessant für die Menschheit, weil sie komplexe Themen innerhalb kürzester Zeit lösen können? Kann ihr Wissen, ihre Technik, ihre Intelligenz auch für andere Dinge genutzt werden, die unsere Menschheit weiter bringt, als ein toller Elfmeter im Stadion?

 

Kann die Gamer-Fraktion ihre Fähigkeiten so nutzen, dass sie der Software-Welt mehr anbieten können, als einfach nur Figuren in Ego Shootern ab zu ballern und beim Publikum ein Jauchzen der Freude hervorzurufen? (Über einen Umstand der in diesen Tagen der aufflammenden Welt Krisen bestimmt nicht besonders ethisch und moralisch daherkommt ...).

 

Oh je, fange ich an dieser Stelle grade schon an, zu bewerten?

 

 

 

 

 

Also stellt sich für mich allmählich die Frage:

 

Welche Dinge auf der Welt sind überhaupt sinnvoll, dass diese ausgeführt werden dürfen oder sollten?

 

 

 

Gibt es eine ´Kaskade des Nutzens´ für die Menschheit von Tätigkeiten, die ich erarbeiten könnte und als ethisch, moralischen Maßstab aufstellen kann?

 

 

 

Welche Dinge müsste man dann daraufhin einstellen und welche Hobbies oder Aktivitäten dürften bestehen bleiben?

 

Darf ich/wir uns anmaßen, jemanden vorzuschreiben, welche Art von Tätigkeit ausgeführt oder ausgeübt werden dürfen, z.B. wenn es nur dem eigenen Vergnügen, dem Hobby oder eine Freizeitaktivität dient?

 

 

 

Wo ziehe ich überhaupt eine Grenze zwischen ´kann das´ oder ´muss das weg´? Kann und darf man Hobbys überhaupt eine (Be-)Wertung geben? Oder liegt das stets im Auge des Betrachters, was Spaß macht und damit gut ist und damit auch „sinnvoll für die Gesellschaft“?

 

Ist z.B. das Besteigen des Mount Everest ethisch, moralisch und nachhaltig im Ganzen umwelttechnisch schädlicher, als den ganzen Tag einen Computer für ein Spiel anzulassen und damit die Ressourcen von Energie zu verschwenden?

 

Sind Hobbys wie Angeln, Kanu fahren, Briefmarken sammeln oder lesen besser? Ist jedes Hobby, welches irgendwie Ressourcen verschwendet oder angreift ethisch antastbar(er)?

 

Schwierig!? Ja, sehr!

 

 

 

Also Angeln. Ist angeln Ok?

 

Ich sitze rum, tue keinem weh und hol´ mir mein Abendessen aus dem See. Hier also einen sprichwörtlichen Haken dran?

 

Motorsport.

 

Alle fahren meist im Kreis, verpuffen Energie, verpesten Luft, schädigen die Umwelt und verbrauchen Material. Ist das Ok?

 

 

 

Merken Sie was?

 

Es hat schon einen anderen Charakter, je nachdem, welche Tätigkeiten ich ausübe.

 

 

 

Aber darf ich aber darüber richten?

 

Darf man Dinge einschränken, die augenfällig und -scheinig nicht so gut sind und anderen auch nicht gut tuen?

 

 

 

Darf ich mir ein Urteil erlauben darüber: Wo fängt nützlich an und wo hört unnütz auf? Gibt es in Zukunft eine Nachhaltigkeitskommission für Hobbies?

 

Bergsteigen auf den Himalaya? Wirklich eine Leistung oder nur strategische Planung in Vollendung ohne Sinn für den Berg?

 

 

Also, wo fängt Skepsis oder Bewunderung an für Dinge und wo hört das Bezahlen und Kopfschütteln von und für Dinge auf?