Die Erkenntnis, dass nicht mehr jeder Tag „anders" ist!

 

Während in der Zeit bis Mitte Dreißig fast jede neue Woche eine Veränderung des Alltags oder auch der Alltagsperspektive mit sich bringen kann, lässt dies ab den Vierzigern deutlich und immer mehr nach. Warum ist das so, frug ich mich?

 

Nun, die „Aufbereitung deines Lebens“ bringt in jüngeren Jahren ständig neue Aspekte in den Alltag ein. Dazu gehören: die Ausbildungszeit, die Weiterbildung, dein Beruf und Karriere im Allgemeinen. Dazu gehört auch die Etablierung im Bereich ´Familie´ und ggfs. einem Hausbau.

 

Das sind alles sehr aufregende Einschnitte, die dich  immer wieder aufs Neue fordern. Meist auch noch parallel.

 

Durch eine aufkommende Routine und Gleichförmigkeit in den 40gern abgelöst (s. auch Kapitel > Routine), wird das alles etwas ruhiger. Was grundsätzlich nicht so verkehrt ist – bis zu einem bestimmten Punkt, wo dann, bedingt durch diese Eintönigkeit, latent eine Art Langeweile, bis hin zur Frustration, entstehen kann.

 

Allerdings werden einem solche Dinge dann umso gewahrer, die doch noch passieren und einem diese mittlerweile routinierte Lebenssituation total umschmeißen.

 

Meist wird das durch Personen ausgelöst, die neu in dein Leben treten. Interessanter Weise werden dir diese (Ver-)Änderungen erst dann richtig gewahr, wenn sie schon wieder hinter dir liegen.

 

Dies ist in Zeiten der Digitalisierung im Besonderen daran zu festzumachen, wenn man in sein Smartphone blickt – und in seinen Photoalben plötzlich Menschen/Partner entdeckt, die vor einigen Monaten/Jahren noch nicht da waren, eine Zeit lang dein Leben mitgestaltet, ent - oder bereichert haben , dann aber genauso plötzlich wieder verschwinden und ab einem Zeitpunkt X auf keinem weiteren Photo mehr auftauchen.

 

Das fühlt sich mitunter seltsam an. Es sind quasi die ´Phantome´ deines Lebens. Plötzlich da und auch wieder plötzlich weg (s. auch Kapitel > Ex Freundinnen).

 

Doch gehen wir wieder einen Schritt zurück:

 

Bildet jemand Neues dein Leben mit ab, kann dieser dein bisher routiniertes Dasein komplett verändern und rumreißen – klar! Der Normalfall werden Sie denken. Und das stimmt auch. Jedes Mal.

 

Diese Erkenntnis wird umso stärker einher, sobald dieser Mensch dein Leben und i phone bereits wieder verlassen hat und noch einige Trümmer aus Schutt und Asche bei dir hat rumliegen lassen, die du dann aufkehren und wieder beseitigen musst. Denn mit dem erneuten Einsetzen deiner SingleRoutine kommt diese Erkenntnis erneut an die Oberfläche und man staunt:

 

Ein Gedanke, der bei mir aufkommt ist: Unglaublich! Wie war es denn noch mal eigentlich, bevor dieser (wichtige) Mensch dein Leben betreten hat?

 

Was hast du gemacht oder getan, bevor dieser Mensch dir eine andere/neue Richtung gewiesen hat?

 

Wie sehr hast du mit diesem Partner eigentlich geliebt, gelitten oder gar beides?

Und unterscheiden sich diese Begebenheiten klar von den anderen bisher verlebten?

 

Fazit:

 

In den 40gern sind es tatsächlich die Partnerschaften oder Menschen im Allgemeinen, die dein Leben sehr beeinflussen – mehr, als das es der Beruf tut. Das ist zuvor meist genau anders herum.

 

Mit dem Begrüßen und dem wieder Verabschieden dieser Partner oder Menschen verändert sich zwar dein Kosmos, aber die Erde (du) steht trotzdem eher still, während die Satelliten in den Orbit geschossen werden – dort neu anfangen zu kreisen und manche in dein Erdumlaufbahn verglühen.

 

Und Gott sei Dank ist da noch die Erkenntnis, dass einige wichtige Menschen noch da sind und bleiben, die du auch vorher in deinem Leben lieb gewonnen hast, egal wie alt und wirr du wirst.

 

Alsdann stellt sich die berechtigte Frage: Und? – Wann kommt die nächste Person, die wieder ein Kapitel in deinem Photophantom-Album abbilden wird?