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Neid auf die Jugend Fo.50

 

 

 

Im vergangenen Herbst fuhr ich verstärkt mit meinem Rennrad durch die Umgegend meines Heimatortes. Der heiße Sommer hatte sich verabschiedet und man konnte jetzt abends noch ein bisschen sportlich aktiv werden.

 

Auf den letzten Kilometern nutzte ich eine Abkürzung durch ein Wohngebiet, um dem stinkenden Verkehr der Hauptverkehrsstraße zu entkommen.

 

Hier bergab radelnd und im schnellen Vorbeifahren sah ich eine Gruppe von Jungen und Mädchen im besten Abialter auf den Stufen einer Treppe vor einem Haus sitzen.

 

An diesem milden, schönen Altweibersommerabend stand die Sonne tief und golden und es war mir so, als würde sie fast ein wenig verliebt Truppe herabscheinen. Die Atmosphäre war so ein bisschen wie aus einer Coca-Cola Werbung. Alle lachten und hatten sichtlich Spaß. Vielleicht wurden gerade zarte Bande der Verliebtheit geknüpft – oder besprochen, wie der nächste gemeinsame Urlaub aussehen könnte. Kurzum, trotz meiner „Sekundenvorbeifahrt“, konnte ich diese Szene in mich einsaugen und war irgendwie mit ´happy´ für die Gruppe, wie sie einfach so schön da saßen.

 

Und gleichzeitig war ich neidisch, weil ich dieses Szenario bestimmt auch schon mal in meinem Leben erlebt hatte, sie aber leider nicht so intensiv aufgesogen habe, wie es diese Situation eigentlich verdient gehabt hätte. Einfach so da sitzen, mit guten Freunden und sich der tollen Zeit bewusst werden – mit dem Wissen, dass so etwas Schönes in dieser Unbefangenheit selten bis nie wieder kommen wird, wenn man älter wird.

 

Sie glauben, ich übertreibe? Sie glauben, ich könnte mich ja auch heute mit guten Freunden auf eine Treppe ins Abendrot setzen und quatschen? Ja, könnte ich selbstredend. Aber mache ich das? Vor dem Haus meiner Eltern auf den Stufen zur Eingangstür? Ich vermute weniger.

 

Klar, ich könnte das arrangieren oder das Ganze auf die Stufen vor den Kölner Dom transportieren. Aber das wäre geplant und irgendwie doch sehr gekünzelt, nicht wahr? Nein! Ich war neidisch auf die Unschuld der Situation, der Location, der Stimmung und der naiven Jugendlichkeit, die diese Szene zauberte.

 

 

 

So was kommt einfach selten wieder an einen, wenn man erwachsen wird.