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Aussterben von Werten

Die Vergänglichkeit von Dingen rückt zusehends immer mehr in den Alltag. Das rührt daher, weil du immer mehr Kommunikations-Kanäle hast, auf denen dir Dinge zugetragen werden.

 

Nachrichten tänzeln ständig über flimmernde Bildschirme – Handy- und Newsticker, wo immer du auch hinschaust. Was damals nur für die Börsenkurse im Laufbandstyle auf NTV galt, bahnt sich heute bereits den Weg durch deinen leinwandartigen Riesenfernseher zu Hause. Und das eben nicht mehr nur zu Prime Time der Tagesthemen.  

 

Und das ist irgendwie nicht so toll, wie ich finde: Mit dem Alter nehmen auch solche Dinge zu, die einfach aus deinem Leben ´wegfaden´, also Personen oder vielleicht auch Orte, die man persönlich kennt und an denen man Schönes erlebt hat. Auf einmal sind Sie nicht mehr da. Und das kann schmerzen, vor allem, wenn man es dauernd und brühwarm aufgetischt bekommt. .

 

Dieser Schmerz des Vergänglichen stellt sich auf zwei Arten und Weisen ein. In Abhängigkeit vom Alter deiner Selbst und vom Alter der Dinge, die dich umgeben.

 

Will heißen:

 

Hat es einem als Kind etwas ausgemacht, wenn Idole der Generation vor dir sterben? Oder Geschäfte schließen, in denen du nie eingekauft hast, Firmen in Konkurs gehen, Dynastien oder Kulturen ausgelöscht werden, die du nur aus Büchern kennst? Nö!

 

Warum das?

 

Tja, man hatte keine wirklichen Berührungspunkte zu all diesen Elementen. Es fehlt die parallele Zeitschiene, also das Miteinander und das miteinander Leben mit diesen Dingen.

 

Beispiel: Elvis ist tot? Ja (und Nein). Elvis lebt sowieso irgendwo weiter, aber hat mich sein Tod damals berührt? Nö!

 

Dagegen: Prince ist tot! David Bowie gestorben. George Michael und Freddy. Dann noch Michael Jackson. Waaas? Geht gar nicht! Kann nicht sein! Ouch!

 

Mann, das geht einem schon mehr unter die Haut. Das waren nämlich Personen, die deine ganze Jugend über bei dir waren. Auf Postern der Bravo, in Videos bei MTV und Viva. Sounds die dich Jahre über im WalkMan begleitet haben. Zu denen du getanzt, gejauchzt und geliebt hast. Jetzt sind diese Menschen tot, die für so viel Stimmung gesorgt haben. Einfach weg.

 

Das Schlimme ist, diese Personen sind nicht gestorben, weil sie so wahnsinnig alt waren, sondern, weil Gott Sie zu sich befohlen hat. Im besten, mittleren Alter. In einem Alter, in das ich selbst grade beginne, reinzuwachsen. Verdammter Scheiß. Und ich bin noch nicht mal berühmt.

 

Tja und da werde ich plötzlich ein bisschen Sentimental.

 

Heutzutage sind auch Sendungen, die über Leute berichten, die gestorben sind, irgendwie schlimmer. Romy Schneider zum Beispiel war mir eigentlich nie so wichtig. Eine schöne Frau zweifelsohne, aber wirklich ein Fan? Nein.

 

Dann schaue ich einen melancholisch angehauchten Bericht über diese Schauspielerin und bin schon irgendwie betroffen, als ich sehe, wie verbittert und einsam sie gestorben ist. Das Gleiche mit Brigitte Bardot, die noch nicht mal tot ist, aber durch ihr Unglücklichsein in Ihrem Leben, auch mich berührt, weil ich derzeit sehr gut nachvollziehen kann, wie sich die Denkweise und die Gefühle ändern, wenn man älter wird. Sie hatte doch wirklich ein tolles Leben und trotzdem haust Sie mit Tieren zurückgezogen und alleine. Das finde ich traurig. Die Erkenntnis, dass die Dinge endlich sind, nimmt mich an dieser Stelle mittlerweile auch immer mehr mit.

 

Jetzt langsam verstehe ich auch meinen Vater, der einmal zu mir sagte, „Jung, zu der einzigen Beerdigung zu der ich noch gehen werde, ist meine eigene!“

 

Ohne Worte.