Verhaltensmuster

Oh, das ist ein starkes Thema beim Älter werden.

Je älter man wird, desto mehr stelle ich fest, wie sehr Verhaltensmuster in mir drin sind und wie sehr ich diese bei anderen beobachten darf.

Mein Paradebeispiel für ein absolutes „gleichartiges Behavior“ über quasi Jahrzehnte sind Begegnungen mit einer bestimmten Frau, die ich bereits seit über 15 Jahren kenne und der ich immer mal wieder, also eher unregelmäßig, über den Weg laufe.

Damals noch mit meinem ebenfalls Singlefreund M. unterwegs, begegnete ich Ihr das erste Mal in Köln im berühmten Heising & Adelmann. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Laden als der Flirtschuppen überhaupt bezeichnet werden darf. Und so kam es, wie kommen musste. Da saßen wir so da und quatschten und sie, nennen wir sie Nathalie, kam mit einer Freundin an unseren Tisch. Sie flirtete mit mir um die Wette. Da wurden Haare gezwirbelt, der Nacken berührt und Funken versprüht. Zu etwas geführt hat es allerdings nicht (so viel sei schon vorweg genommen), denn ab dieser Stunde null war für mich das Muster erkennbar, welches diese Frau seit Jahr und Tag in gleicher Art und Weise (jedenfalls in meinem Beobachtungsradius) durchführte. 

Die Jahre vergingen, aber ihr Grundsatzverhalten mit dererlei Flirtsituationen umzugehen hat sich null verändert. Denn jedes Mal wenn ich Sie traf, funktionierte das folgendermaßen:

Die schöne Blume lockt die Bienen an, wie den Honig. Jede Biene wird auch belohnt, denn Sie darf sich an der schönen Blüte zwar erfreuen, aber niemals vom Honig kosten.

Diese Unverbindlichkeit hat sich zur perfekten Masche entwickelt: Also im Mittelpunkt zu stehen und doch nichts von sich zu geben (was natürlich vollkommen in Ordnung ist, einem aber selber aber ganz schön im Wege stehen kann, wie ich finde).

Ich jedenfalls habe das Muster rechtzeitig erkannt und schwirre eh immer ganz schnell wieder weg, obwohl ich die Blume sehr gut leiden mag.